Unsere Fahrt nach Modawien

Unsere Fahrt Nach Modawien

Die Steckdosen in einem Raum hängen schief aus der Wand, im Flur funktioniert der Bewegungsmelder für das Durchgangslicht nicht und im nächsten Zimmer reagieren die Lichtschalter nicht so wie sie sollen.

 

Natürlich könnte man jetzt fragen, wofür man Bewegungsmelder oder eine komplexe Elektrik in einem Land braucht, in dem der Einkommensdurchschnitt eines Erwachsenen bei knapp 300€ liegt. Und man kann fragen, warum - wenn das alles schon benötigt wird - wir das machen müssen.

Wir, das sind zehn Jugendliche und Erwachsene aus Deutschland. 10 Menschen, die sich eine Woche im März Zeit nehmen, um in ein Land wie Moldawien zu fliegen, um dort den Menschen zu helfen. Und genau darum geht es. Es geht nicht darum, ob es vielleicht rentabler wäre, mit dem Geld einen Elektriker einzustellen, der sich darum kümmert. Es geht nicht darum, einen Sozialarbeiter zu engagieren, der sich um die Kinder des Straßenkinder-Projekts kümmert.

 

Es geht darum, den Menschen zu zeigen, dass es andere gibt, die sich um sie sorgen und denen ihr Leid nicht egal ist. Wenn wir zu den Familien in den ärmeren Vierteln der Stadt gefahren sind, um ihnen wenigstens einen kleinen Vorrat an Lebensmitteln zu bringen, dann konnten wir ihr Leid nicht beenden. Es war wie ein Tropfen auf einen heißen Stein. Aber wir waren da und konnten erzählen, warum wir das tun.

Und während sich die Jungs um die Elektrik und die Mädchen um die Kinder, die von der Gemeinde versorgt und betreut werden, gekümmert haben, konnten wir hoffentlich ein wenig von dem zeigen, der uns motiviert, das alles zu tun. Denn das kann diesen Menschen wirklich weiterhelfen. In einem Land, das mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen hat, in der die Arbeitslosigkeit hoch und die Löhne niedrig sind, kann Geld oder Nahrungsmittel allein, den Menschen nicht helfen. Denn kaum ist das Geld verbraucht und die Lebensmittel aufgegessen, kommt das alte Leben zurück und alles ist wieder vergessen. Doch die Hoffnung, dass es einen gibt, der niemanden allein lässt, der sich um einen sorgt und auf den man bauen kann, das ist ein besserer Grundstein für ein neues Leben als alles andere. Und das kann allein nur Gott tun.

 

Deswegen werden wir immer wieder in andere Länder reisen und Menschen besuchen, die wir nicht kennen. Um ihnen von Gott zu erzählen, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Denn er allein kann die Menschen verändern und aus Trostlosigkeit und Alkoholismus, ein erfülltes und glückliches Leben machen. Vielleicht wird es kein Leben voller Reichtum sein und nicht immer wird es einfach laufen, aber wie viel mehr zählen gerade in diesen Momenten, die Hoffnung und die Gewissheit: „Ich bin nicht allein!“.